ETFs gelten allgemein aufgrund der breiten Streuung an Werten, in die sie investieren, als risikoarm und zeichnen sich zudem durch eine günstige Kostenstruktur aus.
Da wird oft übersehen, dass sie aber auch eine Reihe ganz spezifischer Risiken beinhalten:
- Flashcrashs: Bei einem kurzfristigen, starken Kurseinbruch könnten Anleger in Panik geraten und ihre ETFs abstoßen wollen. Wenn sich dann an der Börse nicht genügend Abnehmer finden, kann sich die Krise ausweiten und weitere Finanzwerte erfassen. Der Anleger erzielt auch keinen vernünftigen Kurs bei seinen Verkäufen.
- Synthetische Replikation: Viele ETFs kaufen nicht direkt die Wertpapiere, um einen Index nachzubilden, sondern setzen aus Kostengründen auf andere Produkte wie z. B. Zertifikate. Diese sind in vielen Fällen aber nicht komplett abgesichert – wird der Herausgeber insolvent, verliert der Anleger einen Teil seines Geldes.
- Physische Replikation: Aber selbst wenn der ETF die entsprechenden Aktien hält, kann dies bei einer Indexänderung problematisch werden. Es sind nicht nur die Transaktionskosten zu berücksichtigen, sondern der Anbieter ist auch gezwungen, die Änderung in kurzer Zeit nachzuvollziehen. Durch die erhöhte Nachfrage bei den betroffenen Werte kann dies oft nur zu vergleichsweise ungünstigen Kursen geschehen.
Diese Probleme lassen sich durch aktiv gemanagte Fonds weitgehend umschiffen, so dass ich einem sicherheitsorientierten Investor allenfalls einen kleinen Anteil an ETFs empfehlen würde.
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