Meine Arbeitsweise

Um die aussichtsreichsten Produkte aus vielen Tausend Investmentfonds zu ermitteln, verwende ich sowohl qualitative als auch quantitative Kriterien.
So berücksichtige ich nur renommierte Fondsgesellschaften und –manager, die ihre Expertise längst bewiesen haben.
Von diesen wiederum konzentriere ich mich überwiegend auf aktiv gemanagte Fonds mit langjähriger positiver Historie über mindestens 5 Jahre. Das Fondsvolumen sollte zudem mindestens 100 Millionen betragen.
Außerdem nehme ich mit von mir aus der Erfahrung ermittelten Kennzahlen eine Filterung und Einteilung der Fonds in verschiedene Risikogruppen (u. a. nach Performance in unterschiedlichen Zeiträumen, Momentum, Höhe und Länge von Auf – und Ab-Phasen sowie Schwankungen) vor:

a) Defensive Fonds mit einer Wertentwicklung zumindest auf Inflationsniveau bei möglichst geringen Schwankungen
b) Ausgeglichene Fonds mit gleichmäßiger Wertentwicklung bei moderatem Risiko
c) Dynamische Fonds mit möglichst hoher Wertentwicklung und Momentum, aber begrenztem Verlustrisiko

Es bleibt dann nur noch eine geringe Anzahl empfehlenswerter Investmentfonds übrig. Diese Liste aktualisiere ich auch regelmäßig.

Wir unterhalten uns ausführlich über ihre persönliche, berufliche wie finanzielle Situation und natürlich auch über ihre Wünsche. Insbesondere spielt dabei auch die Risikoneigung eine wesentliche Rolle, denn Sie müssen sich mit ihrer Anlageentscheidung ja auch wohlfühlen.

Als Ergebnis erhalten wir ihr individuelles Risikoprofil.

Aus sechs bis zwölf einzelnen Fonds erstelle ich dann ihr individuelles Portfolio. Die Aufteilung und Gewichtung erfolgt gemäß ihrem vorab erstellten Risikoprofil. Bei der Fondsauswahl werden auch ihre persönlichen Wünsche in Bezug auf Anlageklassen, -regionen und -themen soweit wie möglich berücksichtigt. Ein wichtiges Kriterium zur Risikoreduktion ist hierbei eine möglichst geringe Korrelation der einzelnen Fonds untereinander.

Damit Sie nicht gleich auf dem falschen Fuß erwischt werden, wenn die Kurse unmittelbar nach dem Fondskauf stärker einbrechen, kann ein Einstiegsmanagement vereinbart werden. Einmalanlagen und Zuzahlungen werden dann nach und nach von risikoärmeren in risiko- aber auch ertragsreichere Fonds umgeschichtet, bis die Zielquote erreicht ist. In umgekehrter Richtung kann dies auch als Ausstiegsmanagement verwendet werden, wenn Sie größere Entnahmen tätigen möchten.

Ansonsten werden Ein- und Auszahlungen so weit wie möglich aus den defensiven Fonds bestritten.

Sparpläne richten sich grundsätzlich nach ihrem persönlichen Risikoprofil. Hier führen Kursschwankungen zu einem im Durchschnitt günstigeren Kaufkurs und Sie erhalten mehr Fondsanteile für den gleichen Betrag (Durchschnittskosteneffekt). Allerdings sollte man auch berücksichtigen, dass es gerade bei schwankenden oder fallenden Kursen mitunter zu höheren Verlusten kommen kann, wenn bereits ein größerer Betrag angespart wurde! Hier sind dann auch wieder Umschichtungen in defensivere Fonds angebracht.

Fazit: Bei Einmalanlagen ist es eher sinnvoll, in Fonds mit geringeren Schwankungen zu investieren; bei Sparplänen können gerade größere Schwankungen die Wertentwicklung begünstigen.

Ansonsten kommt eine antizyklische Vorgehensweise zum Einsatz. So werden aufgelaufene Gewinne der dynamischen Fonds regelmäßig in defensiven Fonds gesichert. Nach einem Kursrutsch geht es dann wieder in die andere Richtung und die dynamischen Fonds werden aufgestockt. Das ist eine ähnliche aber flexiblere Strategie wie Rebalancing, die eine Reduzierung der Schwankungen des Gesamtportfolios zu Folge hat, ohne dass Renditeeinbussen in Kauf genommen werden müssen. Das Rendite-Risiko-Verhältnis verbessert sich dadurch deutlich.

Und manchmal wird auch einmal ein kompletter Fonds ausgetauscht, wenn dieser nicht mehr die Anforderungen erfüllt.

Durch die vorab beschriebene antizyklische Vorgehensweise wird letztendlich auch so etwas wie ein Timing erreicht, da zu höheren Kursen verkauft und zu günstigeren gekauft wird.

Hierzu muss ich aber keine Prognosen abgeben oder in die Zukunft sehen können!

In der Praxis funktioniert das scheinbar simple „Gewinne laufen lassen und Verluste begrenzen“ hingegen meist nicht, weil fast nie der richtige Zeitpunkt erwischt wird:
– Wann steige ich aus? Wenn ich zu früh aussteige verpasse ich ggf. den Großteil der Gewinne; wenn ich zu spät aussteige muss ich größere Verluste realisieren.
– Wann steige ich wieder ein? Wenn ich zu früh einsteige, muss ich weitere Verluste in Kauf nehmen; wenn ich zu spät einsteige verpasse ich wiederum den Großteil der Gewinne.

Mir ist auch kein Ansatz/Fonds bekannt, welcher das wirklich erfolgreich hinbekommt.

Die Korrelation ist eine statistische Kennzahl für die Wechselbeziehung, Gleich- oder Gegenläufigkeit der Kurs- oder Preisentwicklung von Wertpapieren.

Je stärker diese miteinander korrelieren, umso schlechter gelingt die Risikostreuung. In einem Portfolio wird eine hohe Risikoreduzierung daher dadurch erreicht, dass verschiedene Wertpapiere hereingenommen werden, die möglichst wenig miteinander korrelieren, d. h. eher gegenläufig als gleichläufig tendieren.

Rebalancing ist die Umschichtung von Geldanlagen zwecks Wiederherstellung einer zu erzielenden Vermögensallokation (Anlageaufteilung). Es geht also darum, die ursprüngliche Portfolioaufteilung wiederherzustellen.

Untersuchungen wie z. B. der Sauren Fonds-Service AG haben gezeigt, dass hiermit in fast allen Marktsituationen die Schwankungen reduziert und gleichzeitig die Rendite erhöht wird.

Ein Problem beim starren Rebalancing – bei dem das Portfolio in regelmäßigen Abständen (monatlich, quartalsweise, halbjährlich, jährlich) überprüft und in den Ausgangszustand zurückgesetzt wird – ist jedoch, dass oft nicht der passende Zeitpunkt für eine Anpassung erwischt wird. Dadurch wird einiges an positiven Effekten verschenkt.

Ich verwende einen flexibleren Ansatz, indem die Gewinne der dynamischen Fonds dann gesichert werden, wenn sie aufgelaufen sind. Somit ist ein späterer Wiedereinstieg zu günstigeren Kursen möglich. Auch hierbei kommt der Durchschnittskosteneffekt zum Tragen.

Das Rendite/Risiko-Verhältnis verbessert sich nochmals deutlich gegenüber starrem Rebalancing.

Der Durchschnittskosteneffekt (engl. cost average) bezeichnet den Vorteil eines festen Sparbetrages bei einem Sparplan im Vergleich zu einer festen Anzahl an Anteilen, die regelmäßig gekauft werden. Bei niedrigen Kursen erhält der Sparer mit einem festen Sparbetrag mehr Anteile, während bei steigenden Kursen weniger Anteile gekauft werden. Dadurch entsteht der Effekt eines günstigeren Durchschnittskurses als bei einer bestimmten Anzahl an Anteilen, die der Sparer regelmäßig erwirbt.

Was sich bei einem Kauf (Sparplan) positiv niederschlägt, kann sich bei einem Verkauf (Entnahmeplan) allerdings als nachteilig erweisen, weil dann bei niedrigeren Kursen mehr Anteile veräußert werden müssen, um denselben Betrag zu erhalten. Der Bestand reduziert sich daher überdurchschnittlich.

Entnahmen sollten daher wenn möglich immer aus schwankungsarmen Fonds erfolgen. Da bei meinem Ansatz auch immer wieder Gewinne gesichert werden oder beim Ausstiegsmanagement ein entsprechender Puffer angelegt wird (s. a. 4. Verwaltung von Portfolios und Exkurs Rebalancing), sind Sie auch in diesen Fällen gut gerüstet.